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Der Versuch einer Einordnung
Inhalte der Osteopathischen Medizin
Muskelenergietechnik
Myofasciale Technik
CounterstrainTechnik
Funktionelle Technik
Viscerale Technik
Craniosacrale Technik

 

1. Der Versuch einer Einordnung

 

Osteopathie ist keine Modeerscheinung. Sie gibt es bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und wurde von dem Amerikaner Still entwickelt als er zusehen mußte, wie sein Kind mit den damaligen schulmedizinischen Heilmethoden eben nicht geheilt werden konnte. Seit dem hat sich natürlich die moderne Schulmedizin in rasanter Weise fortentwickelt, dabei denke ich nur an die Entwicklung von Antibiotika, die Entwicklung von Operationsverfahren und der damit eng verbundenen Intensivmedizin (Beatmung, künstliche Ernährung). Diese Sprünge waren so groß und so wirkungsvoll, daß der Bekanntheitsgrad anderer Heilmethoden in den Hintergrund trat. Zunehmend erkennt man aber, daß mit der modernen Schulmedizin längst nicht alle Probleme in den Griff zu bekommen sind, als ein Beispiel nenne ich nur die Entwicklung von Bakterien, die gegen eine Vielzahl von Antibiotika Resistenzen entwickelt haben und somit in modernen Krankenhäusern als ersthafte Gefahr erkannt sind. Parallel dazu nehmen sogenannte „alternative Heilverfahren“ an Bedeutung zu, die bekanntesten sind die Akupunktur und die Homöopathie, aber auch die sehr alten Erkenntnisse der traditionell chinesischen Medizin (TCM – nicht mit einer bekannten Kaffemarke zu verwechseln). In diesen Chor der Alternativen wird man die Osteopathie einordnen wollen. Allerdings wird man erstaunt sein, daß man in den USA auf zweierlei Art den Beruf des Arztes erlernen kann, in dem ein Studium an einer schulmedizinisch ausgerichteten Universität aufgenommen wird oder an einer osteopathisch ausgerichteten Universität. Somit nimmt die Osteopathie, zumindest in den USA, eine Brückenfunktion zwischen der „Schulmedizin“ und der „alternativen Medizin“ wahr.

In anderen europäischen Ländern (wie z.B. England oder Belgien) ist die Osteopathie sehr viel verbreiteter, auch in Deutschland kann man seit vielen Jahren „Osteopath“ werden, ohne medizinische Vorkenntnisse, eine Reihe von Heilpraktiker nennen sich somit Osteopathen.

Die Bezeichnung „osteopathische Medizin“soll dagegen signalisieren, daß es sich um schulmedizinisch ausgebildete Ärzte handelt, die sich zusätzlich zu ihrer ganz „normalen“ ärztlichen Ausbildung aufgrund von eigenem und freiwilligem Engagement mit den Prinzipien der Osteopathie beschäftigen und diese in ein ganzheitliches Behandlungskonzept einbauen können. 1998 wurde die Deutsche Gesellschaft für Osteopathische Medizin (DGOM) gegründet.

 

2. Inhalte der Osteopathischen Medizin

 

Es werden 6 verschiedene diagnostische und therapeutische Techniken unterschieden, die dann im folgenden auch näher erläutert werden:

 

Muskelenergietechnik
Myofasciale Technik
CounterstrainTechnik
Funktionelle Technik
Viscerale Technik
Craniosacrale Technik

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Dieses kann nur ansatzweise eine Erläuterung der osteopathischen Medizin sein. Viele Fragen werden offen bleiben oder neu entstehen. Auch die Osteopathische Medizin ist kein „Wundermittel“ gegen Beschwerden, die oftmals schon mit verschiedenen anderen Therapien, allen voran natürlich der Schulmedizin, behandelt wurden. Andererseits kann aber bereits sehr früh nach Beschwerdebeginn eine osteopathische Sichtweise zur richtigen Diagnose und Therapie führen. Je nach den Umständen kann auch schon eine „blinde“ Therapie sinnvoll sein, zumindest unter dem Gesichtspunkt, daß es keine „invasive“ Therapie ist, d.h., es kann nichts „kaputt“ gemacht werden, auch etwas kaputtes kann nicht „kaputter“ werden.

 

 

Muskelenergietechnik

Jedes Gelenk wird von mehreren Muskeln geführt, entweder ganz einfach Streckung und Beugung im Ellenbogengelenk oder sehr komplex im Schulter-oder Hüftgelenk. Aus der Erkenntnis solcher möglichen Bewegungen lassen sich Muskeln gezielt nutzen um anderen die Funktion (wieder) zu ermöglichen – die Energie der eigenen Muskeln wird genutzt.

 

Myofasciale Technik

Jeder Muskel ist von einer Hülle umgeben, ein Phänomen, daß jeder kennt, der in der Küche schon mal ein Stück Fleisch auseinander „gebrochen“ hat, es werden zarte weißliche „Häute“ sichtbar, die zwar leicht auseinander geblättert werden können, aber in der Längsrichtung eine ziemliche Zugkraft aushalten können. Bei dieser Therapieform wird davon ausgegangen, daß die Verspanntheit in einer Körperregion über sogenannte myofasciale Ketten Störungen (und damit Beschwerden bzw. Schmerzen) in einer anderen Region hervorrufen kann, sucht und findet man die entfernte Verspannung und löst sie auf, so gehen auch die Beschwerden weg, obwohl an der Stelle der Beschwerden keine Therapie stattgefunden hat.

 

CounterstrainTechnik

Hier kann man sich des Beispiels einer knallenden Peitsche bedienen. Es wird an einer Stelle eine Kraft zugeführt (duch die Hand am Peitschenstiel), die Energie bewegt sich durch die Peitsche hindurch und an einer andere Stelle kommt es zum Knall. Aus dem medizinischen Bereich ist dem einen oder anderen das sogenannte „Schleudertrauma“ bekannt, allerdings hoffentlich nicht selbst erlebt. Durch das Führen der schmerzhaften Region in einen Zustand lokaler Entspanntheit (es sind für über 200 Stellen des menschlichen Körpers entsprechende Positionen beschrieben), das Halten und passiven Zurückführung kommt es zu einer „Neujustierung“ dieses Bereiches und zur Schmerzabnahme.

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Funktionelle Technik

Gelenke können von Muskeln, wie oben beschrieben, nur in bestimmte Richtungen bewegt werden. Werden diese Gelenke nun aber sanft von außen (durch den Therapeuten) passiv in eine solche Stellung gebracht, das alle Strukturen am entspanntesten sind, so tritt ein „Erholungseffekt“ auf.

 

Viscerale Technik

Sicher der neueste Zweig der Osteopathie, der von einem französischen Osteopathen entwickelt wurde und sich erst gegenwärtig auch in den USA entwickelt. Jedes innere Organ, Lunge, Herz, Nieren, Magen usw., ist beweglich in unserem Körper „aufgehängt“. Kommt es nun aus den verschiedensten Gründen zu Störungen in diesen Aufhängungen, sei es nach einer Entzündung, einer Operation oder auch nur einem „Schock“, d.h. auch emotionalem Trauma, so kann sich das Organ nicht mehr normal bewegen, was auch Auswirkungen auf Nachbarorgane und die oben bereits erwähnten Ketten haben kann. Die Aufgabe ist es also, den Organen wieder ihr „leichtes“ Spiel zu ermöglichen.

 

Craniosacrale Technik

Cranium – der Schädel und Sacrum – das Kreuzbein am unteren Ende der Wirbelsäule stehen miteinander in Verbindung, zumindest über die Wirbelsäule, insbesondere aber über die Hülle des Rückenmarkes. Der scheinbar so feste Schädel besteht aus mehreren Knochen, am deutlichsten bei sehr kleinen Kindern zu ertasten. Diese Knochen bewegen sich nach einem bestimmten Prinzip gegeneinander. Sicher für den Nicht-Osteopathen das am schwierigsten vorstellbare Prinzip. Das Ziel dieser Therapie ist es aber, dieses Knochenspiel ausbalancierend zu beeinflussen und damit auch dem Rückenmark und dem unteren Rücken sein Spiel wieder zu ermöglichen. Mitunter sind aber auch der untere Rücken und das Kreuzbein „verklemmt“ und hemmen die Bewegung des Schädels.

 

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